Minimalismus im Schlafzimmer! Unser Bett ist weg! So schlafen wir!

Letztes Jahr hat mich das Minimalismusfieber gepackt. Inspiriert durch enge Freunde, aber auch durch den lange in mir aufkeimenden Gedanken, mich von Sachen zu trennen, die ich nicht wirklich mehr brauche.

Ich schaute mich in unser Wohnung  um und stellte fest, es gibt viele Dinge um uns, die wir kaum oder gar nicht nutzen. Lies dazu auch gern hier meinen ersten Minimalismusartikel.

Kann das alles weg oder brauchen wir das wirklich noch?

Schon länger hegte ich den Gedanken, unser Familienbett weiterzugeben. Ich wollte unseren Schlafraum aktiver nutzen.

Dieser Raum ist circa 12 qm groß und war in unserer Wohnung immer der vollgestellteste Raum: großes Holzdoppelbett, Kleiderschrank, Wäschekorb, Kartons mit aussortierten Büchern oder aussortierter Kinderkleidung.

Wir konnten den Raum für nichts anderes als zum Schlafen nutzen. Dabei ist der Raum so wunderbar.

Das Fenster geht zum Innenhof hinaus, wir sehen ein bisschen Grün, vor allem, von Frühjahr bis Herbst, wenn der Wein Blätter trägt, dann ist unser Fenster mit wundervollem Grün umrankt.

Unser Bett kommt weg

Bis Mai letzten Jahres habe ich mit meinen Kindern Familiebett praktiziert. Wir haben zusammen in einem großen Holzbett mit 2 Matratzen, insgesamt 180cm Breite, geschlafen.

Zwischen den Matratzen befand sich ein sogenannter Ritzenstopfer. Mein Jüngster, der immer in der Mitte schlief, war irgendwann so schwer, dass es diesen Ritzenstopfer durchdrückte und er zum Teil auf dem Lattenrost schlief.

Es musste also unbedingt eine andere Lösung her. Aber was?

Für meine Jungs kam es nicht in Frage, in ihrem Kinderzimmer zu schlafen. Das wollten sie auf keinen Fall, noch nicht. 🙂

Hinzu kommt noch, dass meine Jungs gern Hörbücher hören, aber aufgrund des vierjährigen Altersunterschieds sich für verschiedene Themen interessieren.

Da ich unseren Wohnraum auch zum Arbeiten nutze, auch teilweise am Nachmittag und am frühen Abend arbeite und somit diesen Raum für mich beanspruche, ergab es sich, dass mein Jüngster mit Decke und Kissen in den Flur zog, um sich dort in Ruhe seine Hörbucher anzuhören.

Spätestens dann war mir klar, jetzt muss eine Lösung her. Wir brauchen einen Raum, in den sich der Kleine auch mal zurückziehen kann.

Nun reifte die Idee immer konkreter in mir, unseren Schlafraum frei zu räumen.

Angeregt durch eine liebe Freundin, schlief ich probeweise auf dem Boden, als Unterlage nutzte ich eine aufblasbare Isomatte.

Wir haben jahrelang auf sehr weichen Matratzen geschlafen, nach einer Woche des auf dem Boden Schlafens, bemerkte ich, wie entspannt ich schlafe, wenn der Schlafuntergrund härter ist.

Nach einer Woche meinten meine beiden Jungs, sie wollen auch auf dem Boden schlafen. Für Simon gab es eine aufklappbare Schaumstoffmatratze und Silas, der Jüngere,  schlief auf zwei übereinandergestabelte Decken, er schlief am härtesten von uns.

Nach der ersten Nacht meint er: “Ich habe noch nie so gut schlafenw, wie hier auf dem Boden.” 🙂

Da dachte ich mir –  wir sind auf dem richtigen Weg! 🙂

Ende Juni haben wir endlich unser Bett abgeben können. Unser Schlafraum wurde innerhalb von wenigen Minuten immer leerer.

Unsere Kapokmatratzen

Weil wir den Raum auch aktiv nutzen wollten, kamen für uns keine großen Matratzen, sondern nur klappbare Matratzen in Frage.

Wir entschieden uns für Kapokmatratzen*. Unsere Matratzen sind 80 cm breit und 195 cm lang. Der Härtegrad ist 3, also relativ hart. Wer gerne hart schläft oder Probleme mit dem Rücken hat, für den ist die Kapokmatratze sehr gut geeignet.

Es gibt auch extrabreite Kapokmatratzen mit 110 cm Breite. Zwei davon nebeneinander ergeben eine super Fläche für ein großes Familienbett.

Zusammengeklappt hat eine Matratze die Maße 53cm x 80cm x 29cm.

Kapok wird aus der Frucht bzw. der Blüte des Kapokbaumes gewonnen. Die Kapokfasern bieten aufgrund ihres hohen Fettgehaltes einige Vorzüge:

  • atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend
  • die Faser verklumpen nicht, die Matratze ist feucht abbürstbar
  • generell ist die Matratze temperaturausgleichend und wärmeregulierend
  • pflegeleicht

Der Hersteller beschreibt die Matratze auch als allergikerfreundlich, sie soll nicht von Motten und Hausstaubmilben befallen werden. Recherchen deuten darauf hin, dass diese Angabe nicht stimmt. Auch die Kapokmatratzen können von Motten oder Hausstaubmilben befallen werden. Im obigen Video hatte ich diese Erkenntnis noch nicht.

Kapok lassen sich relativ leicht pflegen. Die Matratzen lieben es, wenn sie mehrmals im Jahr an die Sonne oder die frische Luft gestellt werden. Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen Matratzen leichter, es ist kein Problem sie auch mal an die frische Luft in den Garten zu stellen. Ab und zu bürste ich die Matratzen mit einer leicht feuchten Bürste und stelle sie auf.

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Unsere Familienhängematte

Neben unseren Kapokmatratzen und der Isomatte haben wir noch eine andere Schlafmöglichkeit.

Eine Familienhängematte* ist das Goldstück unseres neuen Schlafraums. Wir haben sie mit einem extra Befestigungsset* besonders fest an die Wand angebracht. Sicher ist sicher.

Die Hängematte besteht zu 100% aus Biobaumwolle und diese Baumwolle ist besonders reißfest und widerstandsfähig. Die Hängematte ist 260 cm breit, 180 cm tief und hat eine Gesamtlänge von 400 cm. Der benötigte Mindestabstand, um diese Hängematte in einer Wohnung aufzuhängen sind 360 cm.

Die Hängematte ist übrigens auch bei 30 Grad Schonwaschgang waschbar.

Die beste Liegeposition in einer Hängematte ist quer oder auch diagonal. Bei diesen beiden Positionen wird der Körper am besten gestützt und die Hängematte vom Körper geöffnet.

Die meisten Menschen würden sich längs in eine Hängematte legen. Wenn es nur für kurze Zeit zum Entspannen oder Dösen ist, kein Problem. Wenn man allerdings wirklich vor hat, die Nacht in einer Hängematte zu verbringen, darin 8 bis 10 Stunden zu schlafen, dann ist es wichtig, quer oder diagonal darin zu schlafen, damit der Rücken nicht geschädigt wird.

In der Hängematte benötigst Du auch kein Kopfkissen  mehr, weil der Körper überall optimal gestützt wird.

Brauchen wir eigentlich ein Kopfkissen? Ich schlafe seit 28 Jahren ohne Kopfkissen  und ich leide an keinerlei Problemen, die prognostiziert werden, wenn auf ein Kopfkissen verzichtet wird.

Die Hängematte können wir auch abhängen und die  Matratzen zusammenklappen. So haben wir einen schönen offenen und luftigen Raum. Ich mag total die neue Energie in diesem Raum.

Auch unsere Gäste  mögen diesen Raum sehr.

Bei uns hat es sich so eingepegelt, dass wir nach dem monatlichen Rohkostpotluck in Leipzig einige Gäste zu Besuch haben. Dann räumen wir das Zimmer und es wird praktisch zum Gästezimmer. Wir weichen dann als Familie auf das Kinderzimmer aus oder schlafen im Wohnzimmer auf einer großen Couch.

Im Kinderzimmer der Jungs befindet sich auch ein Hochbett, welches sie nur selten zum Schlafen nutzen. Höchstens wenn ihre Freunde bei uns übernachten, wird es als Schlafmöglichkeit liebend gern in Betracht gezogen.

Meine Jungs und ich haben zur Entspannung diese Hängematte sehr zu schätzen gelernt.

Wir lieben es in der Hängematte zu dösen, zu lesen, Hörbucher anzuhören oder zusammen zu kuscheln.

Wenn Du Dich für Minimalismus im Bad interessierst, dann lies auch gern meinen Artikel dazu.

Haben Dir unsere Einblicke in unsere neuen Schlafmöglichkeiten gefallen oder könnte es jemanden interessieren, den Du kennst? Dann teile es gern auf Facebook. Herzlichen Dank für Deine Unterstützung. Wie findest Du unsere alternativen Schlafmöglichkeiten? Hinterlasse gern einen Kommentar auf meinem Blog unter diesem Artikel.

fROHe Herzensgrüße

Deine Silke

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25 Gedanken zu “Minimalismus im Schlafzimmer! Unser Bett ist weg! So schlafen wir!

  1. Wow! Sehr beeindruckend.
    Bin gerade im Prozess des Aufräumens nach konmari, aber auf die Idee, mich von meinem Bett zu trennen, wäre ich nie gekommen.
    Nur wenn ich es genauer betrachte, so eine Hängematte reizt mich auch…
    VielenDank für deine Inspirationen!

    • Sehr sehr gern liebe Heike. Die Hängematte ist so genial zum Entspannen. Wir lieben sie immer noch. 🙂

      Herzliche Grüße
      Silke

    • Hallo Franz,

      ich danke Dir für den Link. Das habe ich auch schon gelesen. Allerdings sind wir in der Praxis mit den Matratzen sehr zufrieden, obwohl ich persönlich auf keiner mehr schlafe. Ich habe noch weiter minimalisiert und schlafe jetzt noch einfacher. 🙂

      Herzliche Grüße
      Silke

  2. Liebe Silke, seit geraumer Zeit verfolge ich schon Deine sehr spezielle Art zu leben – manchmal mit Zweifeln, manchmal mit Neugier, und meist mit Bewunderung, wie Du das als Alleinerziehende alles so gut auf die Reihe bekommst. Das Thema “Minimalismus” spukt mir auch im Kopf herum, zumal sich in meinem Haus die kompletten Ausstattungen von drei Haushalten drängen – und es fällt mir immer noch sehr schwer, mich von nicht genutzten Dingen zu trennen, wenn die emotionale Bindung noch sehr hoch ist. Ich gebe zu, dass bei Dir das andere Extrem des Minimalismus statt findet 😉 – und da ich sicher doppelt so alt bin wie Du, werde ich es in diesem Leben wohl nicht mehr schaffen, mich so radikal von Ballast zu befreien, wie Du das praktizierst. Vielen Dank trotzdem für Deine inspirierenden Posts – ich lese sie immer wieder mit großer Neugier und Freude!

    • Liebe Friedrun,

      ich danke Dir ganz herzlichen für Dein Feedback zu diesem Thema. Ich freu mich riesig, Dich inspirieren zu dürfen.

      Liebe Grüße
      Silke

  3. Manchmal denke ich mir, warum bist du sicher, dass das was du persönlich machst, von allgemeinem Wert sein soll. Und es erweckt für mich den Eindruck, als würdest du meinen uns andere belehren zu wollen. Wozu eigentlich?

    • Danke für Deine Meinung zum Thema Roswitha. Ich schreibe einfach nur von unseren Erfahrungen. Wenn Du das als Belehrung wahrnimmst, dann hat das was mit Dir zu tun. Ich habe so viel positives Feedback zu diesem Thema bekommen und wir lieben diesen Wandel in unserem Schlafraum. So viel mehr Freiheit und Flexibilität ist möglich. Ich inspiriere nur. Was jeder Einzelne daraus macht, ob er es für sich annimmt oder nicht, steht jedem in ganzer Freiheit zu.

      Alles Liebe Dir.

    • Ja, dazu kommt bald ein update. Aktuell schlafe ich nur auf einer Decke und hin und wieder in der Hängematte. LG

  4. Liebe Silke! Der Wunsch in mir: Naturmaterialienverbundener, Einfacher, Minimalistischer, Unabhängiger zu leben, hat mich auch zu der Klappmatratzenidee im Schlafzimmer geführt, so wie es in Japan oder/und China ja üblich war. Auch um den Raum besser nutzen zu können. Das erste Mal stoße ich nun auf jemand, der genau das schon lebt: Ihr! Ich bin auch alleinerziehend mit 2 Jungs (3 und 6) und ein Familienbett schien mir schon immer natürlicher. In der Familie stoße ich da nur auf Unverständniss: “Die Kinder müssen doch jeder sein eigenes Bett haben!” Bla, bla, bla…
    Leider hänge ich noch fest an vielen Dingen, bin sogar ein bissel Messiemäßig, was aber daran liegt, dass ich gegen die WegwerfGesellschaft bin und viele Dinge “gerettet habe”. Ich bin jetzt erstmal sehr froh deine Seite gefunden zu haben und arbeite mich durch! 🙂 Liebe Grüße! Lydia (29J.)

    • Liebe Lydia,

      das feut mich sehr zu lesen. Schritt für Schritt seinen Weg gehen und seinem Herzen folgen. Alles Liebe für Dich und Deine Jungs. LG Silke

    • Super. Schön, dass ich Dich inspirieren konnte. Ich schlafe mittlerweile seit knapp 2 Jahren auf dem Boden und seit 1 1/2 Jahr nur noch auf einer dünnen Decke. Seit ein paar Tage schlafe ich mal wieder in der Hängematte.
      LG Silke

  5. Hallo Silke,
    ich habe während der Wohnungsrenovierung mein Bett (war kaputt) einfach entsorgt. Seitdem schlafe ich nur auf einer Matratze. Ich findet es schöner. Meine Kinder fragen mich oft, ob ich irgendwann wieder ein Bett kaufen werde ?. Keine Ahnung ist meine Antwort.
    Jetzt habe ich leider kein Geld und irgendwie keine Lust etwas neues zu kaufen.

    Eine Frage hätte ich noch : Hast du dein Kleiderschrank auch nicht mehr ? . Wenn ja, wo bewahrst du deine Kleidung auf?

    Liebe Grüße
    Titanidia

    • Hallo Titanidia, ja ich habe noch einen Kleiderschrank. Wir hatten vor 2 Jahren noch 2 Kleiderschränke. Einen habe ich abgegeben. In dem anderen befinden sich jetzt die Kleidung meiner Jungs und von mir, sowie Handtücher und Bettwäsche. Unser lieber Mitbewohner Henry hat im Schrank ganz unten auch noch ein Fach. 🙂 LG

    • Unsere Decken und Kissen legen wir zusammen und alles kommt auf eine Holztruhe in einer Ecke des Kinderzimmers. Daneben steht eine Kommode, es fällt kaum auf und nimmt wenig Platz weg.

  6. Was soll denn an Belehrungen überhaupt schlecht sein wenn sie begründet sind um Möglichkeiten für körperliches geistiges Wohlbefinden oder den Schutz von Umwelt und Tieren darzulegen.Ich lese das so oft.Versteh ich nicht. Ich kann ja trotzdem noch machen was ich will …

  7. Liebe Silke!
    Ich finde die Kapokmatratzen super und würde sie auch gerne kaufen. Nun habe ich aber gelesen, das sie nicht lange halten. Wie sind deine Erfahrungen nach 3 Jahren? Auf einer Isomatte habe ich schon versucht zu schlafen, aber nach 3 Stunden tut mir alles weh. Wie schafft man die Umstellung?
    Liebe Grüße
    Angela

    • Hallo liebe Angela,

      ja, das stimmt, die Matte halten nicht so lange ihre Form. Aber für circa 3 Jahren haben sie gute Dienste geleistet und fungieren jetzt als Besuchermatten. LG

  8. Liebe Silke,
    ich finde eure Lebensweise unglaublich inspirierend. Lustigerweise habe ich eben nach “alternative Schlafmöglichkeiten” gegooglet, weil unter mir laute Nachbarn wohnen. Und so kam ich auf deine Seite :-). Mich hat vor einem Jahr das Entrümpelfieber gepackt und seitdem miste ich aus :-). Auch nach einem Jahr finde ich immernoch etwas. Mein Bettgestell wegzugeben, war mal ein kurzer Gedanke. Aber so richtig herangetraut habe ich mich noch nicht :-). Ich finde die Hängemattenidee so toll! Auf den Kapokmatratzen liege ich leider nicht gut, ich spüre die einzelnen Stofferhebungen im Rücken. Auf mein Kopfkissen verzichte ich seit wenigen Wochen, es war ein Versuch – und die reinste Wohltat für meinen Nacken!

    Wie schläfst du denn aktuell?

    Liebe Grüße
    Kirsten

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